App des Monats: iSi immer sicher informiert – die neue App der Stadtwerke Saarlouis

In Allgemein, Veranstaltung, Wissenswertes 4 Kommentare

Die Saarlouiser Woche, mit der abschließenden „Saarlouiser Emmes“ ist eines der größten Volksfeste im Saar-Lor-Lux-Raum. Veranstaltungen in den Stadtteilen, Ausstellungen, Sportveranstaltungen, der Familienaktionstag und zum Abschluss die Emmes locken jährlich Zehntausende von Besuchern nach Saarlouis.

iSi bietet Ihnen neben den Highlights der Saarlouiser Woche auch einen bequemen Zugriff auf das gesamte Veranstaltungs-Programm und andere wichtige Informationen rund um die Saarlouiser Emmes 2015. Nach und nach werden in iSi alle wichtigen Saarlouiser Veranstaltungen aufgenommen – somit sind Sie „immer sicher informiert“!

Auch im unwahrscheinlichen Fall eines Notfalls wird diese App Ihnen helfen, sich in Sicherheit zu bringen. Sie werden ortsspezifische Warnmeldungen und Anweisungen direkt von Rettungsdiensten empfangen können.

iSi besteht aus verschiedenen Modulen, diese wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt, welches durch die Europäische Union gefördert wurde. Forschungsziel war es Besucherströme auf großen Veranstaltungen zu studieren, damit solche Anlässe in Zukunft sicherer gestaltet werden können.

Nachfolgend ein paar Screenshot von der App:

Die App steht ab sofort zum kostenlosen Download über den App Store und im Google Play Store bereit. Somit können Sie die App sowohl auf einem Android als auch auf ein iOS Mobiltelefon betreiben.

Bitte beachten Sie, dass die App den GPS-Sensor zur Positionsbestimmung verwendet. Dies kann einen spürbaren Effekt auf die Akkulaufzeit haben.

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Kommentare

    1. Autor
      SWSLS Blog-Team

      Hallo Herr Lehmann,
      schön, dass Sie sich für unsere App interessieren. Aufgrund Ihrer Anfrage haben wir die Suchfunktion heute mehrfach auf unterschiedlichen Geräten der Kollegen getestet, dies betraf sowohl Android als auch iOS Mobiltelefone. Nach Auswahl des App Store bei iOS oder dem Google Play Store bei Android Geräten, wurde die Suchfunktion angeklickt und dort die Buchstabenfolge iSi eingegeben (ohne Leerzeichen). Bei unseren Tests erschien die App „iSi immer sicher informiert“ immer als eine der obersten Suchergebnisse.

  1. G. Nius

    Emmes-App “iSi” – Instrument zur Totalüberwachung

    Die Piratenpartei kritisiert die Einführung der neuen Handy-App „iSi“ (immer sicher informiert) durch die Saarlouiser Stadtwerke, die zur Emmes in Saarlouis am kommenden Wochende erstmalig zum Einsatz kommen soll, scharf. Mithilfe dieser Anwendung, die auch orts- und veranstaltungsbezogene Informationen für den Benutzer liefert, sollen über einen integrierten GPS-gestützten Ortungsdienst Besucherströme auf der Emmes analysiert werden, sodass Rettungskräfte bei kritischen Massenansammlungen in Notfällen schneller am Einsatzort sein können. Holger Gier, Stadtverordneter im Stadtrat Saarlouis, bemängelt vor allem den Umgang mit personenbezogenen Daten in der „iSi“-App:

    „Zwar beruft sich die Stadt Saarlouis darauf, dass Bewegungsdaten anonym übertragen werden. Jedoch ist das nicht wirklich der Fall. Denn die Ortung der Handys oder Tablets erfolgt über deren MAC-Adresse, eine eindeutige Kennziffer, die jedem Gerät zugeordnet ist und dieses identifizierbar macht. Verknüpft man nun Gerätekennziffern und Bewegungsdaten, lassen sich Benutzerprofile erstellen. Polizei und sonstige Auswerter der Daten können über Kontrollmonitore genau erkennen, wo sich der Nutzer gerade aufhält, wo er zuvor war und wohin er gerade unterwegs ist. Auch zukünfigtes Verhalten wird berechenbar. Das Handy wird durch diese App also in eine Art Wanze umfunktioniert. Darüber hinaus hat die Anwendung nicht nur eine, sondern mehrere Funktionen. Sie soll nicht nur Besucherströme analysieren, sondern beinhaltet auch einen Veranstaltungskalender, eine Karte, auf der Events eingetragen, Parkplätze eingezeichnet, Bushaltestellen und Krankenhäuser vermerkt sind, sowie verschiedene Notfall-Nummern. Jedoch ist es nicht möglich, innerhalb der App den Ortungsdienst zu deaktivieren und damit zu verhindern, dass das Bewegungsverhalten analysiert wird.

    Es steht dem Nutzer also nicht vollkommen frei, welche Funktionen der App er nutzen will. Geortet wird er, sobald er die App installiert hat. Darüber hinaus ist auch der Nutzen einer GPS-gesteuerter Besucherstrom-Analyse überaus fragwürdig. Um eine kritische Masse zu erreichen, die eventuell verwertbare Besucherstrom-Daten liefern könnte, müsste auch eine Vielzahl von Besuchern die App installiert haben, was sicherlich nicht der Fall sein wird. Ferner könnte die App heimlich weitere Daten übertragen und so das Benutzerprofil um fehlende Informationen ergänzen und weiter ausbauen. Um überprüfen zu können, was die App im Hintergrund genau tut und was nicht, müsste der Quellcode offengelegt werden, was nach aktuellen Informationen anscheinend nicht geplant ist. Die einzelnen Nutzer, welche die Anwendung über den Google Play-Store oder App-Store installiert haben, werden zusätzlich analysierbar, weil die Datenbasis überschaubar gering ist. Bei der App handelt es sich um ein weiteres Tool, das die Kontroll- und Verfolgungsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden weiter ausdehnt. Besucher wollen sich frei und unbeobachtet auf dem Volksfest bewegen können und nicht stets das Gefühl haben müssen, dass jemand auf Schritt und Tritt in ihrer Freizeit beobachtet. Außerdem wurde weder der Stadtrat in seiner Gesamtheit noch die Öffentlichkeit über Einsatz und Kosten der „iSi“-App im Vorfeld transparent informiert. Unklar ist auch die Rolle der Stadtwerke dabei. Wenn ein privates Unternehmen fleißig Daten sammelt, ist strenge Kontrolle und Transparenz erforderlich. Erschwerend hinzu kommt, dass der sogenannte Sicherheitsgedanke schnell zu einem Sicherheits-Placebo werden kann. Denn niemand kann bei Großveranstaltungen mit Sicherheit sagen, dass die Handynetze oder das stadteigene WLAN-Netz der hohen Belastung durch tausende von Besuchern auf engstem Raum standhalten, weiterhin funktionieren und die „Sicherheitsinformationen“ Nutzern und Betreibern zuverlässig oder rechtzeitig übermittelt werden.

    Bei der App handelt es sich um ein weiteres Tool, dass die Kontroll- und Verfolgungsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden weiter ausdehnt. Besucher wollen sich frei und unbeobachtet auf dem Volksfest bewegen können und nicht stets das Gefühl haben müssen, dass jemand auf Schritt und Tritt in ihrer Freizeit beobachtet. Außerdem wurde weder der Stadtrat in seiner Gesamtheit noch die Öffentlichkeit über Einsatz und Kosten der „iSi“-App im Vorfeld transparent informiert. Unklar ist auch die Rolle der Stadtwerke dabei. Wenn ein privates Unternehmen fleißig Daten sammelt, ist strenge Kontrolle und Transparenz erforderlich. Wie bei allen datenschutzrelevanten Themen gilt auch hier der Grundsatz: Nicht alles, was auch nur ansatzweise nützlich sein könnte, ist auch erforderlich und sollte deshalb eingesetzt werden. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung in das durch die Anwendung eingegriffen wird, also das Recht eines jeden, grundsätzlich selbst über seine eigenen Daten und deren Verwendung bestimmen zu dürfen, ist ein grundgesetzlich geschütztes Rechtsgut, das nicht weiter und weiter durch immer neue Eingriffsmöglichkeiten und Überwachungstools ausgehöhlt werden darf. Wenn eine App kostenlos ist, ist der Nutzer das Produkt und zahlt mit seinen persönlichen Daten.

    Aus Datenschutzgesichtspunkten ist also zu empfehlen, auf den Einsatz der App zu verzichten, solange eventuell unerwünschte Ortungs- und sonstige Funktionen nicht durch den Nutzer deaktiviert werden können.“, so Gier abschließend.

    http://piratenpartei-saarlouis.de/blog/2015/06/03/piraten-sehen-saarlouiser-emmes-app-isi-als-instrument-zur-totalueberwachung/
    offizieller Text, entnommen siehe piratenpartei-saarlouis.de:
    Die Piratenpartei kritisiert die Einführung der neuen Handy-App „iSi“ (immer sicher informiert) durch die Saarlouiser Stadtwerke, die zur Emmes in Saarlouis am kommenden Wochende erstmalig zum Einsatz kommen soll, scharf. Mithilfe dieser Anwendung, die auch orts- und veranstaltungsbezogene Informationen für den Benutzer liefert, sollen über einen integrierten GPS-gestützten Ortungsdienst Besucherströme auf der Emmes analysiert werden, sodass Rettungskräfte bei kritischen Massenansammlungen in Notfällen schneller am Einsatzort sein können. Holger Gier, Stadtverordneter im Stadtrat Saarlouis, bemängelt vor allem den Umgang mit personenbezogenen Daten in der „iSi“-App:

    „Zwar beruft sich die Stadt Saarlouis darauf, dass Bewegungsdaten anonym übertragen werden. Jedoch ist das nicht wirklich der Fall. Denn die Ortung der Handys oder Tablets erfolgt über deren MAC-Adresse, eine eindeutige Kennziffer, die jedem Gerät zugeordnet ist und dieses identifizierbar macht. Verknüpft man nun Gerätekennziffern und Bewegungsdaten, lassen sich Benutzerprofile erstellen. Polizei und sonstige Auswerter der Daten können über Kontrollmonitore genau erkennen, wo sich der Nutzer gerade aufhält, wo er zuvor war und wohin er gerade unterwegs ist. Auch zukünfigtes Verhalten wird berechenbar. Das Handy wird durch diese App also in eine Art Wanze umfunktioniert. Darüber hinaus hat die Anwendung nicht nur eine, sondern mehrere Funktionen. Sie soll nicht nur Besucherströme analysieren, sondern beinhaltet auch einen Veranstaltungskalender, eine Karte, auf der Events eingetragen, Parkplätze eingezeichnet, Bushaltestellen und Krankenhäuser vermerkt sind, sowie verschiedene Notfall-Nummern. Jedoch ist es nicht möglich, innerhalb der App den Ortungsdienst zu deaktivieren und damit zu verhindern, dass das Bewegungsverhalten analysiert wird.

    Es steht dem Nutzer also nicht vollkommen frei, welche Funktionen der App er nutzen will. Geortet wird er, sobald er die App installiert hat. Darüber hinaus ist auch der Nutzen einer GPS-gesteuerter Besucherstrom-Analyse überaus fragwürdig. Um eine kritische Masse zu erreichen, die eventuell verwertbare Besucherstrom-Daten liefern könnte, müsste auch eine Vielzahl von Besuchern die App installiert haben, was sicherlich nicht der Fall sein wird. Ferner könnte die App heimlich weitere Daten übertragen und so das Benutzerprofil um fehlende Informationen ergänzen und weiter ausbauen. Um überprüfen zu können, was die App im Hintergrund genau tut und was nicht, müsste der Quellcode offengelegt werden, was nach aktuellen Informationen anscheinend nicht geplant ist. Die einzelnen Nutzer, welche die Anwendung über den Google Play-Store oder App-Store installiert haben, werden zusätzlich analysierbar, weil die Datenbasis überschaubar gering ist. Bei der App handelt es sich um ein weiteres Tool, das die Kontroll- und Verfolgungsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden weiter ausdehnt. Besucher wollen sich frei und unbeobachtet auf dem Volksfest bewegen können und nicht stets das Gefühl haben müssen, dass jemand auf Schritt und Tritt in ihrer Freizeit beobachtet. Außerdem wurde weder der Stadtrat in seiner Gesamtheit noch die Öffentlichkeit über Einsatz und Kosten der „iSi“-App im Vorfeld transparent informiert. Unklar ist auch die Rolle der Stadtwerke dabei. Wenn ein privates Unternehmen fleißig Daten sammelt, ist strenge Kontrolle und Transparenz erforderlich. Erschwerend hinzu kommt, dass der sogenannte Sicherheitsgedanke schnell zu einem Sicherheits-Placebo werden kann. Denn niemand kann bei Großveranstaltungen mit Sicherheit sagen, dass die Handynetze oder das stadteigene WLAN-Netz der hohen Belastung durch tausende von Besuchern auf engstem Raum standhalten, weiterhin funktionieren und die „Sicherheitsinformationen“ Nutzern und Betreibern zuverlässig oder rechtzeitig übermittelt werden.

    Bei der App handelt es sich um ein weiteres Tool, dass die Kontroll- und Verfolgungsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden weiter ausdehnt. Besucher wollen sich frei und unbeobachtet auf dem Volksfest bewegen können und nicht stets das Gefühl haben müssen, dass jemand auf Schritt und Tritt in ihrer Freizeit beobachtet. Außerdem wurde weder der Stadtrat in seiner Gesamtheit noch die Öffentlichkeit über Einsatz und Kosten der „iSi“-App im Vorfeld transparent informiert. Unklar ist auch die Rolle der Stadtwerke dabei. Wenn ein privates Unternehmen fleißig Daten sammelt, ist strenge Kontrolle und Transparenz erforderlich. Wie bei allen datenschutzrelevanten Themen gilt auch hier der Grundsatz: Nicht alles, was auch nur ansatzweise nützlich sein könnte, ist auch erforderlich und sollte deshalb eingesetzt werden. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung in das durch die Anwendung eingegriffen wird, also das Recht eines jeden, grundsätzlich selbst über seine eigenen Daten und deren Verwendung bestimmen zu dürfen, ist ein grundgesetzlich geschütztes Rechtsgut, das nicht weiter und weiter durch immer neue Eingriffsmöglichkeiten und Überwachungstools ausgehöhlt werden darf. Wenn eine App kostenlos ist, ist der Nutzer das Produkt und zahlt mit seinen persönlichen Daten.

    Aus Datenschutzgesichtspunkten ist also zu empfehlen, auf den Einsatz der App zu verzichten, solange eventuell unerwünschte Ortungs- und sonstige Funktionen nicht durch den Nutzer deaktiviert werden können.“, so Gier abschließend.

  2. G. Nius

    Emmes-App “iSi” – Instrument zur Totalüberwachung

    Die Piratenpartei kritisiert die Einführung der neuen Handy-App „iSi“ (immer sicher informiert) durch die Saarlouiser Stadtwerke, die zur Emmes in Saarlouis am kommenden Wochende erstmalig zum Einsatz kommen soll, scharf. Mithilfe dieser Anwendung, die auch orts- und veranstaltungsbezogene Informationen für den Benutzer liefert, sollen über einen integrierten GPS-gestützten Ortungsdienst Besucherströme auf der Emmes analysiert werden, sodass Rettungskräfte bei kritischen Massenansammlungen in Notfällen schneller am Einsatzort sein können. Holger Gier, Stadtverordneter im Stadtrat Saarlouis, bemängelt vor allem den Umgang mit personenbezogenen Daten in der „iSi“-App:

    „Zwar beruft sich die Stadt Saarlouis darauf, dass Bewegungsdaten anonym übertragen werden. Jedoch ist das nicht wirklich der Fall. Denn die Ortung der Handys oder Tablets erfolgt über deren MAC-Adresse, eine eindeutige Kennziffer, die jedem Gerät zugeordnet ist und dieses identifizierbar macht. Verknüpft man nun Gerätekennziffern und Bewegungsdaten, lassen sich Benutzerprofile erstellen. Polizei und sonstige Auswerter der Daten können über Kontrollmonitore genau erkennen, wo sich der Nutzer gerade aufhält, wo er zuvor war und wohin er gerade unterwegs ist. Auch zukünfigtes Verhalten wird berechenbar. Das Handy wird durch diese App also in eine Art Wanze umfunktioniert. Darüber hinaus hat die Anwendung nicht nur eine, sondern mehrere Funktionen. Sie soll nicht nur Besucherströme analysieren, sondern beinhaltet auch einen Veranstaltungskalender, eine Karte, auf der Events eingetragen, Parkplätze eingezeichnet, Bushaltestellen und Krankenhäuser vermerkt sind, sowie verschiedene Notfall-Nummern. Jedoch ist es nicht möglich, innerhalb der App den Ortungsdienst zu deaktivieren und damit zu verhindern, dass das Bewegungsverhalten analysiert wird.

    Es steht dem Nutzer also nicht vollkommen frei, welche Funktionen der App er nutzen will. Geortet wird er, sobald er die App installiert hat. Darüber hinaus ist auch der Nutzen einer GPS-gesteuerter Besucherstrom-Analyse überaus fragwürdig. Um eine kritische Masse zu erreichen, die eventuell verwertbare Besucherstrom-Daten liefern könnte, müsste auch eine Vielzahl von Besuchern die App installiert haben, was sicherlich nicht der Fall sein wird. Ferner könnte die App heimlich weitere Daten übertragen und so das Benutzerprofil um fehlende Informationen ergänzen und weiter ausbauen. Um überprüfen zu können, was die App im Hintergrund genau tut und was nicht, müsste der Quellcode offengelegt werden, was nach aktuellen Informationen anscheinend nicht geplant ist. Die einzelnen Nutzer, welche die Anwendung über den Google Play-Store oder App-Store installiert haben, werden zusätzlich analysierbar, weil die Datenbasis überschaubar gering ist. Bei der App handelt es sich um ein weiteres Tool, das die Kontroll- und Verfolgungsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden weiter ausdehnt. Besucher wollen sich frei und unbeobachtet auf dem Volksfest bewegen können und nicht stets das Gefühl haben müssen, dass jemand auf Schritt und Tritt in ihrer Freizeit beobachtet. Außerdem wurde weder der Stadtrat in seiner Gesamtheit noch die Öffentlichkeit über Einsatz und Kosten der „iSi“-App im Vorfeld transparent informiert. Unklar ist auch die Rolle der Stadtwerke dabei. Wenn ein privates Unternehmen fleißig Daten sammelt, ist strenge Kontrolle und Transparenz erforderlich. Erschwerend hinzu kommt, dass der sogenannte Sicherheitsgedanke schnell zu einem Sicherheits-Placebo werden kann. Denn niemand kann bei Großveranstaltungen mit Sicherheit sagen, dass die Handynetze oder das stadteigene WLAN-Netz der hohen Belastung durch tausende von Besuchern auf engstem Raum standhalten, weiterhin funktionieren und die „Sicherheitsinformationen“ Nutzern und Betreibern zuverlässig oder rechtzeitig übermittelt werden.

    Bei der App handelt es sich um ein weiteres Tool, dass die Kontroll- und Verfolgungsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden weiter ausdehnt. Besucher wollen sich frei und unbeobachtet auf dem Volksfest bewegen können und nicht stets das Gefühl haben müssen, dass jemand auf Schritt und Tritt in ihrer Freizeit beobachtet. Außerdem wurde weder der Stadtrat in seiner Gesamtheit noch die Öffentlichkeit über Einsatz und Kosten der „iSi“-App im Vorfeld transparent informiert. Unklar ist auch die Rolle der Stadtwerke dabei. Wenn ein privates Unternehmen fleißig Daten sammelt, ist strenge Kontrolle und Transparenz erforderlich. Wie bei allen datenschutzrelevanten Themen gilt auch hier der Grundsatz: Nicht alles, was auch nur ansatzweise nützlich sein könnte, ist auch erforderlich und sollte deshalb eingesetzt werden. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung in das durch die Anwendung eingegriffen wird, also das Recht eines jeden, grundsätzlich selbst über seine eigenen Daten und deren Verwendung bestimmen zu dürfen, ist ein grundgesetzlich geschütztes Rechtsgut, das nicht weiter und weiter durch immer neue Eingriffsmöglichkeiten und Überwachungstools ausgehöhlt werden darf. Wenn eine App kostenlos ist, ist der Nutzer das Produkt und zahlt mit seinen persönlichen Daten.

    Aus Datenschutzgesichtspunkten ist also zu empfehlen, auf den Einsatz der App zu verzichten, solange eventuell unerwünschte Ortungs- und sonstige Funktionen nicht durch den Nutzer deaktiviert werden können.“, so Gier abschließend.

    http://piratenpartei-saarlouis.de/blog/2015/06/03/piraten-sehen-saarlouiser-emmes-app-isi-als-instrument-zur-totalueberwachung/
    offizieller Text, entnommen siehe piratenpartei-saarlouis.de:
    Die Piratenpartei kritisiert die Einführung der neuen Handy-App „iSi“ (immer sicher informiert) durch die Saarlouiser Stadtwerke, die zur Emmes in Saarlouis am kommenden Wochende erstmalig zum Einsatz kommen soll, scharf. Mithilfe dieser Anwendung, die auch orts- und veranstaltungsbezogene Informationen für den Benutzer liefert, sollen über einen integrierten GPS-gestützten Ortungsdienst Besucherströme auf der Emmes analysiert werden, sodass Rettungskräfte bei kritischen Massenansammlungen in Notfällen schneller am Einsatzort sein können. Holger Gier, Stadtverordneter im Stadtrat Saarlouis, bemängelt vor allem den Umgang mit personenbezogenen Daten in der „iSi“-App:

    „Zwar beruft sich die Stadt Saarlouis darauf, dass Bewegungsdaten anonym übertragen werden. Jedoch ist das nicht wirklich der Fall. Denn die Ortung der Handys oder Tablets erfolgt über deren MAC-Adresse, eine eindeutige Kennziffer, die jedem Gerät zugeordnet ist und dieses identifizierbar macht. Verknüpft man nun Gerätekennziffern und Bewegungsdaten, lassen sich Benutzerprofile erstellen. Polizei und sonstige Auswerter der Daten können über Kontrollmonitore genau erkennen, wo sich der Nutzer gerade aufhält, wo er zuvor war und wohin er gerade unterwegs ist. Auch zukünfigtes Verhalten wird berechenbar. Das Handy wird durch diese App also in eine Art Wanze umfunktioniert. Darüber hinaus hat die Anwendung nicht nur eine, sondern mehrere Funktionen. Sie soll nicht nur Besucherströme analysieren, sondern beinhaltet auch einen Veranstaltungskalender, eine Karte, auf der Events eingetragen, Parkplätze eingezeichnet, Bushaltestellen und Krankenhäuser vermerkt sind, sowie verschiedene Notfall-Nummern. Jedoch ist es nicht möglich, innerhalb der App den Ortungsdienst zu deaktivieren und damit zu verhindern, dass das Bewegungsverhalten analysiert wird.

    Es steht dem Nutzer also nicht vollkommen frei, welche Funktionen der App er nutzen will. Geortet wird er, sobald er die App installiert hat. Darüber hinaus ist auch der Nutzen einer GPS-gesteuerter Besucherstrom-Analyse überaus fragwürdig. Um eine kritische Masse zu erreichen, die eventuell verwertbare Besucherstrom-Daten liefern könnte, müsste auch eine Vielzahl von Besuchern die App installiert haben, was sicherlich nicht der Fall sein wird. Ferner könnte die App heimlich weitere Daten übertragen und so das Benutzerprofil um fehlende Informationen ergänzen und weiter ausbauen. Um überprüfen zu können, was die App im Hintergrund genau tut und was nicht, müsste der Quellcode offengelegt werden, was nach aktuellen Informationen anscheinend nicht geplant ist. Die einzelnen Nutzer, welche die Anwendung über den Google Play-Store oder App-Store installiert haben, werden zusätzlich analysierbar, weil die Datenbasis überschaubar gering ist. Bei der App handelt es sich um ein weiteres Tool, das die Kontroll- und Verfolgungsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden weiter ausdehnt. Besucher wollen sich frei und unbeobachtet auf dem Volksfest bewegen können und nicht stets das Gefühl haben müssen, dass jemand auf Schritt und Tritt in ihrer Freizeit beobachtet. Außerdem wurde weder der Stadtrat in seiner Gesamtheit noch die Öffentlichkeit über Einsatz und Kosten der „iSi“-App im Vorfeld transparent informiert. Unklar ist auch die Rolle der Stadtwerke dabei. Wenn ein privates Unternehmen fleißig Daten sammelt, ist strenge Kontrolle und Transparenz erforderlich. Erschwerend hinzu kommt, dass der sogenannte Sicherheitsgedanke schnell zu einem Sicherheits-Placebo werden kann. Denn niemand kann bei Großveranstaltungen mit Sicherheit sagen, dass die Handynetze oder das stadteigene WLAN-Netz der hohen Belastung durch tausende von Besuchern auf engstem Raum standhalten, weiterhin funktionieren und die „Sicherheitsinformationen“ Nutzern und Betreibern zuverlässig oder rechtzeitig übermittelt werden.

    Bei der App handelt es sich um ein weiteres Tool, dass die Kontroll- und Verfolgungsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden weiter ausdehnt. Besucher wollen sich frei und unbeobachtet auf dem Volksfest bewegen können und nicht stets das Gefühl haben müssen, dass jemand auf Schritt und Tritt in ihrer Freizeit beobachtet. Außerdem wurde weder der Stadtrat in seiner Gesamtheit noch die Öffentlichkeit über Einsatz und Kosten der „iSi“-App im Vorfeld transparent informiert. Unklar ist auch die Rolle der Stadtwerke dabei. Wenn ein privates Unternehmen fleißig Daten sammelt, ist strenge Kontrolle und Transparenz erforderlich. Wie bei allen datenschutzrelevanten Themen gilt auch hier der Grundsatz: Nicht alles, was auch nur ansatzweise nützlich sein könnte, ist auch erforderlich und sollte deshalb eingesetzt werden. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung in das durch die Anwendung eingegriffen wird, also das Recht eines jeden, grundsätzlich selbst über seine eigenen Daten und deren Verwendung bestimmen zu dürfen, ist ein grundgesetzlich geschütztes Rechtsgut, das nicht weiter und weiter durch immer neue Eingriffsmöglichkeiten und Überwachungstools ausgehöhlt werden darf. Wenn eine App kostenlos ist, ist der Nutzer das Produkt und zahlt mit seinen persönlichen Daten.

    Aus Datenschutzgesichtspunkten ist also zu empfehlen, auf den Einsatz der App zu verzichten, solange eventuell unerwünschte Ortungs- und sonstige Funktionen nicht durch den Nutzer deaktiviert werden können.“, so Gier abschließend.

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